Käthe Kollwitz (geb. Schmidt; * 8. Juli 1867 in Königsberg in Preußen; † 22. April 1945 in Moritzburg bei Dresden) war eine deutsche Grafikerin, Malerin und Bildhauerin und zählt zu den bekanntesten deutschen Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts. Mit ihren oft ernsten, teilweise erschreckend realistischen Lithografien, Radierungen, Kupferstichen, Holzschnitten und Plastiken, die auf persönlichen Lebensumständen und Erfahrungen basieren, entwickelte sie einen eigenständigen, Einflüsse von Expressionismus und Realismus integrierenden Kunststil.
Im Juli 1944 zog Käthe Kollwitz auf Einladung von Ernst Heinrich von Sachsen in den Rüdenhof des Ortes Moritzburg um. Hier bewohnte sie im ersten Stock ein Eckzimmer mit Blick auf das Schloss Moritzburg und ein danebenliegendes Zimmer mit Balkon. Von der Wohnungseinrichtung sind der Nachttisch, ihr Tagebuch und eine Büste von Johann Wolfgang von Goethe erhalten geblieben. Sie starb am 22. April 1945, wenige Tage vor dem Ende des Krieges und des Naziregimes, in dieser Wohnung. Das Gebäude ist heute das Käthe-Kollwitz-Haus Moritzburg, eine Gedenkstätte, die an das Leben und Werk der sozial engagierten Künstlerin erinnert.
Käthe Kollwitz ist zusammen mit einigen Familienangehörigen auf dem Berliner Zentralfriedhof Friedrichsfelde bestattet. Ihr Grab liegt in der Künstlerabteilung des Friedhofs und ist als Ehrengrab der Stadt Berlin gewidmet. Ihr Werk umfasst Radierungen, Lithografien, Holzschnitte, Zeichnungen und Plastiken.
1897: Zyklus Ein Weberaufstand
1908: Zyklus Bauernkrieg
1909: Beginn der plastischen Arbeiten
1913–1915: Entstehung der Plastik Liebespaar
1919: Holzschnitt in memoriam Karl Liebknecht
Nach dem Ersten Weltkrieg: Zyklen Krieg, Proletariat, Tod und Kinderhunger
1924: Plakat Nie wieder Krieg für den Mitteldeutschen Jugendtag in Leipzig
1924: Plakat Nieder mit den Abtreibungs-Paragraphen!, herausgegeben von der KPD
1914–1932: Entstehung der Plastik Trauerndes Elternpaar zur Erinnerung an ihren im Ersten Weltkrieg gefallenen Sohn Peter, aufgestellt auf dem Deutschen Soldatenfriedhof Vladslo. Eine um 10 Prozent vergrößerte Kopie steht seit 1959 in der Kirchenruine (Gedenkstätte) der St.-Alban-Kirche in Köln. Ein Abguss wurde am 20. September 2014 in der Deutschen Kriegsgräberstätte Rshew aufgestellt zur Erinnerung an ihren 1942 bei Rshew im Zweiten Weltkrieg gefallenen Enkel mit ebenfalls dem Vornamen Peter.
1934: Plastik Mutter mit zwei Kindern
1935/36: Entstehung des Bronzereliefs Ruht im Frieden seiner Hände für die eigene Familiengrabstätte
1938 Relief für den Grabstein des Ehepaares Franz und Doris Levy auf dem Jüdischen Friedhof Bocklemünd, Motiv: einander ergreifende und umschlingende Hände. Das Gipsrelief wurde von dem Steinmetz Friedrich Bursch in den Stein übertragen.
1937–1939: Entstehung der Plastik Mutter mit totem Sohn, auch Pietà genannt. In der Neuen Wache, der Zentralen Gedenkstätte der Bundesrepublik Deutschland für die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft in Berlin, befindet sich seit 1993 eine auf rund 1,6 Meter Höhe vergrößerte Kopie der Skulptur.
1938–1940: Entstehung des Bronzereliefs Die Klage
1940–1941: Kollwitz verarbeitet die Trauer um ihren Mann in der Kleinplastik Abschied
Um 1940: weitere ernste Zeichnungen zu diesen Themen, zum Beispiel 1943 Da stehe ich und grabe mir mein eigenes Grab
1943: die letzte Kleinplastik Zwei wartende Soldatenfrauen entsteht