
Der Boys’Day ist ein Aktionstag, an dem Jungen Berufe kennenlernen können, in denen überwiegend Frauen arbeiten. Der Boys’ Day kann als Ergänzung und Reaktion zum länger bestehenden Girls’Day gesehen werden. Zweck beider Aktionstage ist die Gleichbehandlung von Schülerinnen und Schülern und die Vermeidung von Benachteiligungen. Jungen und Mädchen sollen gleiche Rechte hinsichtlich der Berufsorientierung erhalten.
Girls’Day-Teilnehmerinnen bewerten das Image technisch-naturwissenschaftlicher Berufe zunehmend positiv. Sie sehen diese Berufe heute häufiger als abwechslungsreich an als noch vor fünf Jahren, das bestätigt eine Langzeitstudie zum Aktionstag. Seit Einführung des Girls’Day entwickeln sich die Zahlen der Ausbildungs- und Studienanfängerinnen in technischen Bereichen positiv. Mit über 21.000 Studienanfängerinnen in den Ingenieurwissenschaften begannen zuletzt so viele Frauen wie noch nie ein Technikstudium. In zehn Prozent der beteiligten Unternehmen sind (Stand etwa 2008) ehemalige Girls’Day-Teilnehmerinnen in technischen Berufen tätig.

Da, wo Verantwortliche den Mangel an berufskundlichen Angeboten für Jungen beseitigen wollten, organisierten sie kurzerhand in Eigeninitiative einen Boys’ Day. Es gab dazu bis 2005 kein gefördertes Gesamtprojekt. Verschiedene Einrichtungen, insbesondere Kindertagesstätten, Grundschulen und Altenheime, ermöglichen Jungen am Boys’ Day einen Schnupperpraktikumstag. Auch im Sozialwesen, bei den Heil- und Pflegeberufen sowie in der Pädagogik finden sich Berufe, in denen Männer unterrepräsentiert sind. Unter den Boys’Day-Aktiven gilt als Faustregel, dass Berufe, in denen maximal 40 Prozent der Beschäftigten männlich sind, Boys'Day-Berufe sind.[1] Hierzu zählt beispielsweise der Beruf des pharmazeutisch-technischen Assistenten.