
1882 verlangte die an Rheuma leidende Elfriede Maltzahn aus Rostock in seiner Werkstatt nach einer „Sitzgelegenheit für den Strand als Schutz vor Sonne und Wind“, was Wilhelm Bartelmann zur Fertigung eines „Strand-Stuhls“ inspirierte, gefertigt aus Weiden und Rohr. Der Strandstuhl erregte bei den anderen Badegästen, die auch bequem am Strand sitzen wollten, großes Aufsehen. Die Nachfrage nach dem neuartigen Möbel stieg sprunghaft an. Handelte es sich bei dem Prototyp um einen Einsitzer, entwickelte Bartelmann im Jahr darauf ein Modell für zwei Personen, das später den Namen Strandkorb erhielt.

Er verstand sich als Handwerker, der seine Strandkörbe liebevoll mit Details wie Markisen, Fußstützen, Armlehnen und Seitentischen ausstattete. Gesellen wie Franz Schaft und Johann Falck, die bei Bartelmann gelernt hatten, gründeten Anfang des 20. Jahrhunderts Fabriken, die den gesamten Ostseeraum mit Strandkörben belieferten. In den 1920er Jahren eroberte der Strandkorb in großer Zahl die Strände von Nord- und Ostsee. Heute findet man Strandkörbe in allen Teilen der Welt.